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Fanal des Hegemons - Über die deutsche Griechenland- und Europapolitik

Europas Hegemon demonstriert seine Macht. Deutschland nimmt Griechenland die Souveränität und lässt die Bevölkerung für Schulden haften, die sie nicht gemacht hat, stutzt ehemals stolze Kolonialisten und Imperialisten auf ihr geschrumpftes Maß zurecht, legt die Axt an Kerneuropa, indem es sich nicht mehr mit Frankreich abstimmt und lässt die USA, die Griechenlands Absturz zum failed state aus geostrategischen Gründen verhindern wollen, abblitzen. Aus dem »Grexit« wurde zunächst nichts, weil die gegnerische Allianz aus USA, Internationalem Währungsfond (IWF), Europäischer Zentralbank (EZB), Frankreich und EU-Institutionen zu stark war.

Die Akropolis an TUI, Pyräus an China

Griechenland wird seine Niederlage in der Konkurrenz der Nationen teuer bezahlen. Syriza wird gespalten ... die Bevölkerung ausgeplündert und das Staatsvermögen versteigert: Häfen, Eisenbahn, Flughäfen, Inseln, Fresken, Säulen, Museen. Die Abwicklung Griechenlands ist eine Tragödie und ein Lehrbeispiel.

Menschen ohne Marktwert

Die deutsche Flüchtlingspolitik selektiert „wertes“ und „unwertes“ Leben. Wäre die Bundesregierung an sich fürs Versenken von Flüchtlingsschiffen und gegen Schlepper, müssten der Untergang der Wilhelm Gustloff gefeiert und der Bundesgerichtshof korrigiert werden, der das bezahlte Schleusen 1980 „auf edle Motive“ zurückführte. Damals wurde von Ostberlin nach Westberlin geschleppt.

Griechenland: Luft nach unten

Deutschland ist der europäische Hegemon, da ist kein Platz für Empathie, wie sie in Udo Jürgens Lied „Griechischer Wein“ mitschwang. Da tanzt der Hofnarr auf dem Tisch. Oliver Welke mochte in seiner „heute-show“ gar nicht mehr aufhören, mit einem Handy aus Ziegenkäse zu telefonieren. Es klappte nicht, aber merkt der Grieche das? 79 Prozent der Deutschen und sogar 52 Prozent der Linken-Wähler stehen hinter Schäuble, nur 13 Prozent wollen die Sparauflagen lockern. Der Hass der immer strebsam sich Bemühenden ergießt sich über Kulturen, die dem Kapital noch Leben abtrotzen wollen, auch wenn ihnen das immer weniger gelingt. Der ach so schöne und suspekte Süden ...

Der Hass in den Augen

Pegida versus Islam und beide gegen das lebendige Leben

Zwei Tage nach der Kundgebung der Prominenz vor dem Brandenburger Tor, wo Sigmar Gabriel ganz gerührt war über den Satz: „Wir alle sind Deutschland“, sagte ein Geflüchteter aus Eritrea, dessen Freund soeben auf dem Hinterhof erstochen worden war: „Seit wir in Dresden angekommen sind, sehen wir den Hass in den Augen der Menschen.“ Die Pegidaumzüge mögen irgendwann abflauen, der Hass wird bleiben. Er ist das Lebenselexier der Verfolgungswahnsinnigen, denen das System, in dem nur Wert besitzt, wer dem Leistungsdiktat gewachsen ist und wer brutal genug ist, sich in der Konkurrenz aller gegen alle durchzusetzen, die Empathie ausgetrieben hat.

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