Wie man liest, soll die Bewegung der Selbstvermesser (Quantified-Self), die sich in den USA ausgebreitet hat, auch nach Europa schwappen. Wer zum ersten Mal davon hört, denkt unwillkürlich an eine neue Fit-for-Fun-Mode. Vielleicht war der Verkauf von Ski-Stöcken, mit denen Leute durch die Wälder klappern, eingebrochen, und es mußte etwas Neues her. Zweifellos gibt es Ähnlichkeiten. In beiden Fällen schrumpft das Leben auf den eigenen Körper oder auf Körperteile zusammen, die, gemessen an den Reklamefotos der Covermodels, etwas zurückgeblieben sind. Beide sind Ausdruck des Bewußtseinsverfalls. "Mit dem Schwinden anderer Sinnsysteme wird verstärkt der eigene Körper Träger für Sinn", sagt der Sportsoziologe Dr. Klein.