Alexis Tsipras

Kampf gegen Gespenster - eine Kritik linker Diskurse über Europa (Auflösung ist auch keine Lösung)

Als der »Westen« auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise in den Abgrund blickte, fragte das Bürgertum etwas kokett, ob Karl Marx der Menschheit nicht doch etwas mitzuteilen habe. Den europäischen Mainstream-Linken aber war der Schreck derart in die Glieder gefahren, dass sie den Kapitalismus noch mehr retten wollten als ehedem – mit Investitionshilfen, Marshallplänen und viel Nachfrage. Heute schwimmen sie im Zeitgeist, der den Kapitalismus als gottgegeben hinnimmt, und schlagen auf Popanze ein.

Griechenland: Luft nach unten

Deutschland ist der europäische Hegemon, da ist kein Platz für Empathie, wie sie in Udo Jürgens Lied „Griechischer Wein“ mitschwang. Da tanzt der Hofnarr auf dem Tisch. Oliver Welke mochte in seiner „heute-show“ gar nicht mehr aufhören, mit einem Handy aus Ziegenkäse zu telefonieren. Es klappte nicht, aber merkt der Grieche das? 79 Prozent der Deutschen und sogar 52 Prozent der Linken-Wähler stehen hinter Schäuble, nur 13 Prozent wollen die Sparauflagen lockern. Der Hass der immer strebsam sich Bemühenden ergießt sich über Kulturen, die dem Kapital noch Leben abtrotzen wollen, auch wenn ihnen das immer weniger gelingt. Der ach so schöne und suspekte Süden ...

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